Eine Auslastungsrate von 96% und 100.000 Besucher:innen machten das erste Jahr der Intendanz von Milo Rau zur erfolgreichsten Ausgabe des legendären Festivals seit Jahrzehnten. Mehrere Millionen Zuseher:innen wurden über Fernsehausstrahlungen und Social Media erreicht, über 2.800 Medienberichte erschienen in 25 Ländern weltweit und die initiierten Debatten rüttelten die Stadt und das österreichische Parlament auf.
Die Republik der Künste
Im Jahr 2024 erlebte Wien, eine der größten Städte der EU, die Wiedergeburt von Europas größtem Crossover-Festival: Die Wiener Festwochen erklärten sich zur Freien Republik Wien. Die Ausrufung zur Freien Republik Wien fand vor 36.000 Zusehenden am Rathausplatz mit Künstler:innen wie Pussy Riot und Elfriede Jelinek statt. Ihr folgte die Bestellung des 100-köpfigen Rat der Republik mit Bürger:innen aller Bezirke und Künstler:innen wie Annie Ernaux oder Sandra Hüller.
Während fünf Wochen fanden neben 47 Theater-, Opern- und Musikproduktionen aus der ganzen Welt auch über 100 Aktivismus- und Kunstevents in allen Teilen Wiens, der Hauptstadt der Moderne, statt. Stadtgespräch waren Produktionen wie Florentina Holzingers Oper Sancta, das Konzert des Kyiv Symphony Orchestra und Oksana Lyniv, das letzte Stück von René Pollesch und das Volksstück, welches durch die ganze Stadt tourte.
Vor allem aber sorgten die neuen revolutionären Institutionen mit eigener Hymne und Fahne für Aufsehen: von den vieldiskutierten Wiener Prozessen über die Akademie Zweite Moderne, den Rat der Republik bis hin zu einem permanenten Festivalzentrum (Haus der Republik) und einem Club (Club der Republik).