Ratsmitglied Sibylle Berg
Ich bin Teil des Rats der Republik, weil...
… wir vor der richtigen Revolution einmal kurz üben sollten.
Ein Rat, der das Publikum repräsentiert und zugleich die Stadt, das Land, Europa und die ganze Welt dazu aufruft, sich der Freien Republik Wien anzuschließen.
Der Rat der Republik besteht aus 20 internationalen Künstler:innen, Aktivist:innen und Intellektuellen, die als Ehrenmitglieder dem Rat angehören. Den Kern bilden 80 Wiener Bürger:innen. 69 Wiener:innen, die von 23 Bezirkspartner:innen nominiert werden sowie 11 lokale Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Aktivismus, Wissenschaft und Medien, die Expertise in der Gestaltung zivilgesellschaftlicher Prozesse und auf diversen Themengebieten mitbringen und seit Februar in den Gestaltungsprozess involviert sind. Diese 80 Wiener Ratsmitglieder begleiten das gesamte Festival und erarbeiten im Rahmen der Hearings die Wiener Erklärung als „Verfassung“ der Freien Republik Wien. Aus dem Rat werden auch die Geschworenen der Wiener Prozessen ausgewählt. Hauptsitz des Rats ist gemeinsam mit lokalen und internationalen aktivistischen Initiativen, Studierenden und dem Team der Festwochen das Haus der Republik.
Institutionen und Initiativen aus den Bereichen Kultur, Sport, Religion, Freizeit und Soziales spannen als Bezirkspartner ein Netz über die ganze Stadt. Die Bezirkspartner nominieren die 69 Ratsmitglieder aus den Bezirken und präsentieren Die Rechnung, das diesjährige Volksstück, vor Ort auf Fußballplätzen, Freibädern, Beisln und Grätzlwiesen.
Als Abschluss des ersten (konstituierenden) Jahres gibt sich die Freie Republik Wien eine eigene Verfassung: die Wiener Erklärung. Diese soll ein konkretes Regelwerk für das Festival der Zukunft sein: Sollen Einladungen von Künstler:innen an politische Grundsätze gebunden werden? Wie steht die Freie Republik Wien zu Quoten und zu Fragen der Nachhaltigkeit? Wie viel Innovation, wie viel Tradition braucht das „Festival der Zukunft“? Die Wiener Erklärung wird vom Rat der Republik im Anschluss an das fünfwöchige künstlerische Programm, zahlreiche Hearings und Debatten verfasst und soll für die nächsten vier Jahre Gültigkeit haben. Sie wird am letzten Tag der Festwochen vom Rat der Republik in einer Abschlusszeremonie im Haus der Republik verlesen