Das Laboratory of Insurrectionary Imagination ist berühmt-berüchtigt dafür, dass es seit 2004 Künstler:innen und Aktivist:innen zusammenbringt, um gemeinsam fröhliche Formen des Ungehorsams zu entwickeln und umzusetzen. Sie bewohnen nun die Zad, ein laut der französischen Regierung „für die Republik verlorenes Gebiet“, in dem ein Flughafenprojekt nach 40 Jahren Kampf aufgegeben wurde. Sie nehmen uns mit auf eine Reise des kreativen Widerstands und zeigen uns, wie wir die toxische Hypermobilität der Kunstwelt aufgeben und lernen müssen, selbst zum Territorium zu werden.
Mit Servane D., Isabelle Fremeaux und Jay Jordan kommen drei Bewohner:innen der in Frankreich gelegenen, autonomen, gemeinschaftlichen Zone à défendre (Zad, dt. zu verteidigende Zone) nach Wien. In zwei Workshops und zwei Gesprächsformaten bieten sie Trainings für (Anti-)Repression, vermitteln Werkzeuge für einen regenerativen Aktivismus, geben Einblicke in die Massenbewegung Les Soulèvements de la Terre, die in der Zad entstanden ist, sowie in den künstlerischen Widerstand und die fröhlichen Formen des Ungehorsams, welche das Laboratory of Insurrectionary Imagination (Labofii) seit 2004 praktiziert.
Isabelle Fremeaux (she/her) ist Pädagogin (Volksbildung), Aktionsforscherin und Deserteurin der neoliberalen Akademie, an der sie ein Jahrzehnt lang als Senior Lecturer am Birkbeck College London tätig war. Als Co-Autor:innen (mit Jay Jordan) des Films und des Buches Les Sentiers de l'utopie (2011, La Découverte) koordinieren sie gemeinsam das Laboratory of Insurrectionary Imagination (Labofii), das Künstler:innen und Aktivist:innen zusammenbringt, um Werkzeuge und Aktionen des Ungehorsams zu entwickeln. Jay und Isa leben und arbeiten auf der Zad von Notre-dame-des-landes, einem laut der französischen Regierung "für die Republik verlorenen Gebiet", wo ein internationales Flughafenprojekt nach 40 Jahren Kampf aufgegeben wurde. Isa und Jays neuestes Buch handelt von der Zad: We are 'Nature' Defending Itself: Entangling Art, Activism and Autonomous Zones (Vagabonds/Pluto/Journal of Aesthetics & Protest, 2021).
Jay Jordan (they/them), von der britischen Polizei als "Extremist:in" und von der französischen Presse als "Magier:in der Rebellion" bezeichnet wurde, ist Mitbegründer:in von Reclaim the Streets und der Clandestine Insurgent Rebel Clown Army. Seit den 1990er Jahren wendet Jay Jordan kreative Taktiken auf ökologische und soziale Gerechtigkeitsbewegungen an. Jay Jordan ist Mitautor:in von We Are Everywhere: The irresistible rise of global anticapitalism (2003, Verso) und A Users Guide to Demanding the Impossible (mit Gavin Grindon, Minor Compositions, 2011).