Milo Rau
Biografie
Milo Rau, geboren 1977 in Bern, ist Intendant der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien. Kritiker bezeichnen ihn als den „einflussreichsten“ (Die Zeit), „meistausgezeichneten“ (Le Soir), „interessantesten“ (De Standaard), „umstrittensten“ (La Repubblica), „skandalösesten“ (New York Times) oder „ambitioniertesten“ (The Guardian) Künstler unserer Zeit. Rau studierte Soziologie, Germanistik und Romanistik in Paris, Berlin und Zürich u.a. bei Pierre Bourdieu und Tzvetan Todorov. Der Regisseur und Autor, der für seine Arbeit an der Schnittstelle von Kunst und Aktivismus bekannt ist, veröffentlichte über 50 Theaterstücke, Filme, Bücher und Aktionen. Seine Theaterproduktionen waren bei allen großen internationalen Festivals zu sehen, darunter das Berliner Theatertreffen, das Festival d’Avignon, die Biennale Venedig, die Wiener Festwochen und das Brüsseler Kunstenfestivaldesarts und tourten durch über 30 Länder weltweit. Von 2018 bis 2024 war Milo Rau künstlerischer Leiter des NTGent (Belgien).
Rau hat viele internationale Auszeichnungen erhalten, u. a. den 3sat-Preis 2017, die Saarbrücker Poetik-Dozentur für Dramatik 2017 und 2016 als jüngster Künstler nach Frank Castorf und Pina Bausch den renommierten ITI-Preis des Welttheatertages. 2017 wurde er bei der Umfrage der Deutschen Bühne zum Schauspielregisseur des Jahres gewählt, 2018 erhielt er für sein Werk den Europäischen Theaterpreis und war 2019, als erster Künstler überhaupt, Associated Artist der European Association of Theatre and Performance (EASTAP). 2020 erhielt er für sein künstlerisches Gesamtwerk die renommierte Münsteraner Poetikdozentur. Seine Stücke wurden in über 10 Ländern in Kritikerumfragen zu den besten des Jahres gewählt. Im Jahr 2019 erhielt Rau die Ehrendoktorwürde der Universität Lund in Schweden, 2020 wurde er Ehrendoktor der Universität Gent. 2021 folgte der Schweizer Filmpreis und 2022 die Zürcher Poetikvorlesungen. Ein Stern ehrt ihm am "Sibiu Walk of Fame" (2023) und das Bitef Festival ehrte ihn 2024 mit dem Politika Award als besten Regisseur.