Akademie Zweite Moderne:
Gipfeltreffen – Strategien der Sichtbarkeit
Öffentlicher Diskurs
Moderation: Nora Refaeil und Golnar Shahyar
Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit

Die Veranstaltung ist ausgebucht. Wir bedanken uns für das große Interesse!

Termin
8. Juni
Samstag
Zeit 11 - 13 Uhr
 
8. Juni
Samstag
Zeit 11 - 13 Uhr
 

„Alles ist in ewiger Veränderung“, so lautete das Versprechen der Wiener Moderne. Doch der Bruch mit den Traditionen war unvollständig: eurozentristisch, männlich und elitär. Bis heute hat sich daran wenig geändert. So stammen etwa rund 92 % aller von Orchestern weltweit aufgeführten Werke von Komponisten, 88 % davon sind weiß. (Quelle: donne)

Wie kann eine Musiktheater,- und Konzertpraxis aussehen, die sich der Gegenwart zuwendet – global, vielfältig und für alle? Bei einem zweitägigen Gipfel treffen sich Vertreter:innen von Institutionen, lokale und internationale Impulsgeber:innen und Mitglieder der Akademie. Ziel ist die Erarbeitung und Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung, eine Selbstverpflichtung von Theatern, Opern, Konzerthäusern und Festivals, den notwendigen strukturellen Wandel mit konkreten Maßnahmen zu befördern.

GIPFELTREFFEN PROGRAMM

Moderation Nora Refaeil und Golnar Shahyar, D—Arts, Projektbüro für Diversität

Samstag, 8. Juni

11-13 Uhr Öffentlicher Diskurs:

Begrüßung Milo Rau (Intendant Wiener Festwochen) und Dr. Ulrike Anton (Direktorin Arnold Schönberg Center)
Vorstellung der Erklärungsvorlage
, erarbeitet von Sandeep Bhagwati, Mary Ellen Kitchens und Jelena Rothermel, in Zusammenarbeit mit George E. Lewis
Roundtable-Gespräche
und Inputs von Marlene Brüggen, Christina Hazboun, Barbara Lebitsch, Arno Lücker, Petra Paterno, Nonku Phiri, Rosa Reitsamer (Moderation), Ulli Mayer (Moderation), Golnar Shahyar (Moderation)

13-14 Uhr Mittagspause

14-17 Uhr Interne Diskussion der Erklärungsvorlage

Sonntag, 9. Juni

11-13 Uhr Finalisierung der Erklärung

13-14 Uhr Mittagspause

14-17 Uhr Vorbereitung der Präsentation mit allen Beteiligten und Partner:innen

Die verabschiedete Erklärung wird am Montag, den 10. Juni im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

TEILNEHMENDE INSTITUTIONEN, INITIATIVEN UND ENSEMBLES

Opera Ballett Vlaanderen, Grand Theatre de Genéve, La Monnaie/De Munt, Elbphilharmonie, DSO Berlin, Tokyo Metropolitan Theatre, African Women's Orchestra, Oluzayo Festival, Ultima Oslo Contemporary Music Festival, Donaueschinger Musiktage, The Icelandic Opera, Open Opera Ukraine, Borealis – festival for eksperimentell musikk Norwegen, Festival de Automne Paris, Swiss Female Composers Festival, Keychange, Musikverein Wien, Wien Modern, Klangforum Wien, Volksoper Wien, Archiv Frau und Musik, Ensemble Recherche, frau*feld, D-Arts….

Ein Projekt der Freien Republik Wien | Wiener Festwochen In Kooperation mit Arnold Schönberg Center, ORF Radiokulturhaus, Ö1

Erklärung

Biografien Impulsgeber:innen

Sandeep Bhagwati
Vielfach preisgekrönter Komponist, Kurator, Autor und Forscher. Seine Werke sind genre- und disziplinübergreifend und wurden weltweit aufgeführt. Er ist der Kurator mehrerer internationaler Musikfestivals sowie langfristiger intertraditioneller Projekte mit Musikern aus Asien und Europa. Er ist der Gründer verschiedener Ensembles, die sich der transnationalen experimentellen Musik widmen. Seit 2006 ist er Inhaber des Canada Research Chair in Inter-X Art Practice and Theory an der Concordia University Montreal.

Marlene Brüggen
Leiterin der künstlerischen Planung des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO) seit der Spielzeit 2022/23. Auf ihre Initiative hin hat das DSO sein Saisonprogramm 2023/24 unter das Motto „Kein Konzert ohne Komponistin“ gestellt und damit eine „feministische Musikpolitik“ proklamiert.

Christina Hazboun
Unabhängige Autorin, Forscherin und Kuratorin. Projektleiterin von Keychange UK, einem globalen Netzwerk und einer Bewegung, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter in der Musikindustrie einsetzt. Im Jahr 2024 veröffentlichte Keychange das Manifest 2.0, ein 10-Punkte-Aktionsprogramm für eine inklusivere, gerechtere und nachhaltigere Musikindustrie, zusammen mit einem Bericht zur Bewertung der Auswirkungen, der die Arbeit der Bewegung während des gesamten Programms, beleuchtet.

Mary Ellen Kitchens
Dirigentin und Musikwissenschaftlerin. Leiterin der Abteilung Bestandsmanagement und Digitalisierung beim Bayerischen Rundfunk. Berät Ensembles in Fragen der Programmplanung und beschäftigt sich mit neuen Konzertformaten. Seit 2013 Leiterin des Internationalen Instituts Archiv Frau und Musik in Frankfurt am Main.

Barbara Lebitsch
Seit 2018 Leiterin der Künstlerischen Planung an der Elbphilharmonie in Hamburg. Von 2002 bis 2012 arbeitete sie als künstlerische Planerin und Produktionsleiterin am Wiener Konzerthaus und für das Festival Wien Modern. Von 2012 bis 2015 war sie Assistentin des Intendanten bei der Stiftung Berliner Philharmoniker. Seit 2015 ist sie Chefdramaturgin an der Elbphilharmonie.

George E. Lewis
Amerikanischer Komponist, Musikwissenschaftler, Computerinstallationskünstler und Posaunist. Lewis' Werke werden von Ensembles weltweit aufgeführt. Er ist Professor für Komposition an der Columbia University und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter die Ehrendoktorwürde der Harvard University. Im Jahr 2021 wurde sein einflussreicher Essay „Acht schwierige Schritte zur Dekolonisation der Neuen Musik“ veröffentlicht.

Arno Lücker
Musikwissenschaftler, Musikkritiker, Dramaturg und Komponist. Von 2010 bis 2018 war er als Dramaturg am Konzerthaus Berlin für Musiktheaterproduktionen und innovative Konzertformate verantwortlich. Im November 2023 erschien sein vieldiskutiertes Buch „250 Komponistinnen - Frauen schreiben Musikgeschichte“ im Verlag Die andere Bibliothek.

Ulli Mayer
Ulli Mayer ist Diversity Managerin an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in der Stabsstelle für Gleichstellung, Gender und Diversität (GGD). Darüber hinaus selbständige Beraterin mit dem Schwerpunkt diversitätsorientierte Organisationsentwicklung (dOD) im Kunstbereich. Als Initiatorin des „pink noise camp“ und Mitbegründerin von „pink noise. Verein zur Förderung feministischer Popkulturaktivitäten“ interessiert sie sich sehr dafür, wie Feminismus und Empowerment in die Praxis umgesetzt werden können.

Petra Paterno
Theaterkritikerin und ehemal. Kulturredakteurin der Wiener Zeitung. Seit Sommer 2023 Referentin für Darstellende Kunst im BMKÖS. Zahlreiche Jurytätigkeiten, u.a. Nestroy-Theaterpreis und Berliner Theatertreffen. Mitherausgeberin des Buches „Status Quote. Theater im Wandel: Regisseurinnen im Gespräch“.

Nonku Phiri
Sängerin und Songwriterin aus Johannesburg. In ihrer Musik verbindet sie zeitgenössische Produktionsstile mit klassischen Afropop-Einflüssen wie Kwaito und lässt sich von mündlich überlieferter Volksmusik inspirieren. Co-Kuratorin von Oluzayo – Festival für zeitgenössische Musik aus Afrika in Köln und Johannesburg im Jahr 2023.

Nora Refaeil
Nora Refaeil gestaltet und begleitet Veränderungs- und Organisationsentwicklungsprozesse, vermittelt in komplexen Konflikten und arbeitet als Coach und Trainerin in der Schweiz und international. Sie ist spezialisiert auf die Themen Diversität und Chancengleichheit und unterstützt verschiedene (Kultur-)Institutionen in ihren institutionellen Öffnungsprozessen.

Rosa Reitsamer
Professorin für Musiksoziologie an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Musik-, Kunst- und Jugendsoziologie, Cultural Studies und Gender Studies. Für ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit wurde sie 2021 mit dem Gabriele-Possanner-Staatspreis für Gender Studies ausgezeichnet.

Jelena Rothermel
Seit 2013 arbeitet sie als Musikjournalistin für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften zuThemen rund um die Genderforschung in der klassischen Musikbranche und die Bindung von Besucherinnen und Besuchern an den Opernbetrieb. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin des Archivs Frau und Musik.

Golnar Shahyar
Iranisch-kanadische Sängerin, Performerin, Komponistin, Dichterin und Multiinstrumentalistin im Bereich der zeitgenössischen und improvisierten Musik. Mitbegründerin von WE:Shape, einer Plattform, die sich für mehr Vielfalt und bessere Arbeitsbedingungen für freiberufliche Musiker einsetzt.

Akademie Zweite Moderne

Alles über die Komponistinnen* und die Hintergründe der Akademie Zweite Moderne finden Sie hier.

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