Nachhaltigkeit versus Kooperation
Hearings: Woche 5
Eintritt frei Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit

Begrenzte Platzkapazität, es gilt first come, first served. Ab 17.30 Uhr werden Zählkarten für vorhandene Plätze ausgegeben.
Wir bitten um Verständnis, dass aus Sicherheitsgründen nur die zugelassene Anzahl an Plätzen vergeben werden kann.

Termine
18. Juni
Dienstag
Zeit 18 Uhr
 
19. Juni
Mittwoch
Zeit 18 Uhr
 
18. Juni
Dienstag
Zeit 18 Uhr
 
19. Juni
Mittwoch
Zeit 18 Uhr
 

Für eineinhalb Monate verwandelt sich Wien jedes Frühjahr in die Hauptstadt des Welttheaters. Welche Parameter der Nachhaltigkeit muss sich eine Institution, die derart entschieden global agiert, auferlegen? Ist es vertretbar, eine brasilianische oder südafrikanische Produktion einzuladen? Macht es nicht eher Sinn, lokal zu produzieren? Oder geht eine konsequente Nachhaltigkeitspolitik nicht letztlich zu Lasten des Globalen Südens – also jener, die ohnehin keine Produktionsmittel haben?

Dienstag und Mittwoch sind Anhörungstage. In einer Reihe von Hearings entwickeln wir gemeinsam die Regeln für das Festival der Zukunft. Wer trifft die Entscheidungen? Woher kommen und wohin gehen die Projektgelder? Wer wird eingeladen, wer nicht – und warum? Wer ist Produzent, wer Publikum? Boykotte – ja oder nein? Und wie geht ein global agierendes Festival mit Nachhaltigkeit zusammen? Expert:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen geben Einblick in ihre Praxis und prüfen mögliche Alternativen. Der Rat der Republik verfolgt und diskutiert die Hearings und entwirft über fünf Wochen hinweg eine eigene Verfassung, die als Wiener Erklärung am Ende des Festivals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Dienstag 18. Juni: Ökologischer Fußabdruck vs. politischer Handabdruck
Mittwoch 19. Juni: Klimagerechtigkeit und nachhaltige Produktionsstrukturen
Ausschussleitung:
Jerry Catal, Lucia Steinwender
Expert:innen Florian Wagner, Julian Schütter, Melinda Weidenmüller, Verena Ehold, Killian Jörg, Roishetta Ozane, Mira Kapfinger, Claudia Isep, Mona Rieken, Wiebke Leithner, ZAD

Biografien

Florian Wagner hat im Leopold Museum ein hinter Plexiglas geschütztes Gemälde von Gustav Klimt mit Fake-Öl beschüttet und war im Kernteam der Letzten Generation. Er ist studierter Ökonom (Hochschule für Gesellschaftsgestaltung) und ausgebildeter Landwirt. Seit Jahren engagiert er sich für eine Stärkung der Demokratie und bemüht sich, die Möglichkeit der Verständigung für viele Menschen erlebbar zu machen.

Claudia Isep ist stellvertretende Generalsekretärin der Österreichischen UNESCO-Kommission. Nach dem Studium der Angewandten Kulturwissenschaft in Klagenfurt war sie von 2010-2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am dortigen Institut für Kulturanalyse tätig. Nach einer Station im Bereich Erwachsenenbildung (2016/17) und verschiedenen Tätigkeiten in der freien Kunst- und Kulturszene, arbeitet sie seit 2018 für die Österreichische UNESCO-Kommission in den Bereichen Kultur und Kommunikation.

Kilian Jörg arbeitet sowohl künstlerisch als auch philosophisch an dem Thema der ökologischen Katastrophe und wie deren transformative Kräfte am besten vorgestellt und eingesetzt werden können. Frühere Veröffentlichungen behandelten die Clubkultur, den politischen Backlash aus ökologischer Perspektive, das Kultivieren von Distanz in katastrophalen Zeiten und eine spekulative Religion des Abfalls. Aktuelle Forschungsthemen sind das Auto als Metapher für unsere toxischen Verstrickungen mit modernen Lebensstilen (veröffentlicht in Buchform als „Das Auto und die ökologische Katastrophe“ im September 2024), die sozial-psychologischen Auswirkungen des Lebens mit Ökozid und radikale Aktivismusstrategien zur Rückgewinnung von Land, wie die ZAD in Frankreich. Sie arbeiten mit dem Futurama.Lab an der Akademie der bildenden Künste Wien zusammen und sind dem SFB Affective Societies an der FU Berlin angeschlossen.

Julian Schütter wurde bekannt als Skirennläufer und Klimaaktivist. Mittlerweile hat er seine Sportkarriere beendet und befindet sich nun hauptsächlich im Widerstand mit der Letzten Generation. Zuvor hat er seine Plattform als Leistungssportler genutzt, um strukturellen Wandel voranzutreiben. Seinen offenen Brief für glaubwürdigeren Klimaschutz an den Skiweltverband haben 500 aktive Athlet*innen unterschrieben.

Verena Ehold studierte unter anderem Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck, Nuclear Law in Montpellier, war Leiterin der Abteilung Strahlenschutz im BMK, Geschäftsführerin des Umweltbundesamtes.

Tomas (er/ihm) ist aktiv bei der Klimagerechtigkeitsgruppe System Change not Climate Change sowie in der Kampagne OMV & CO Vergesellschaften. Er ist überzeugt: Um die sozial-ökologischen Krisen unserer Zeit zu bewältigen muss der Kapitalismus überwunden werden und nachhaltige, gerechte sowie demokratische Alternativen aufgebaut werden. Die gesellschaftliche Aneignung von Wirtschaftssektoren die in der Erfüllung von Grundbedürfnissen tätig sind ist dabei essentiell.

Anna Sophia Alber ist Multiplikatorin von Stay Grounded. Das Stay Grounded Netzwerk für eine gerechte Reduktion von Flugverkehr mit Sitz in Wien hat weltweit mehr als 230 Mitgliedsorganisationen, der Großteil davon in Europa. Laufendes Studium: Umwelt- und Bioressourcenmanagement Bachelor, Universtiät für Bodenkultur

Mona Rieken ist Dramaturgin und Transformationsmanagerin für nachhaltige Kultur. Als Nachhaltigkeitsberaterin arbeitet sie u. a. für das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit, das Kultursekretariat NRW, das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin und entwickelte für die Stiftung Niedersachsen eine Nachhaltigkeitscheckliste für die Kulturförderung. Sie ist Mitglied bei Performing for Future.

Wiebke Leithner ist stellvertretende Kaufmännische Direktorin und Nachhaltigkeitsbeauftragte des Burgtheaters.

Melinda Weidenmüller Seit April 2021 arbeitet Melinda beim Aktionsnetzwerk. Sie leitet den Bereich der Klimabilanzen und ist die Projektleitung für die Klimabilanzen im Projekt „Elf zu Null – Hamburger Museen handeln“. Sie managte das Pilotprojekt Klimabilanzen für NRW Kultur und hat viele weitere Projekte mit betreut.

Kris Verdonck, geboren 1974, studierte Bildende Kunst, Architektur und Theaterwissenschaften; diese multidisziplinäre Ausbildung bildet die Grundlage seines Werks. Verdoncks Arbeiten sind in den Übergangsbereichen zwischen Bildender Kunst und Theater, Installation und Performance, Tanz und Architektur angesiedelt. Als Theatermacher und Bildender Künstler kann er auf eine Bandbreite unterschiedlicher Projekte zurückblicken Bei den Festwochen 2024 zeigt er EXHAUST / AJAX.

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