Hochkultur versus Populärkultur
Hearings: Woche 4
Eintritt frei Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit

Begrenzte Platzkapazität, es gilt first come, first served. Ab 17.30 Uhr werden Zählkarten für vorhandene Plätze ausgegeben.
Wir bitten um Verständnis, dass aus Sicherheitsgründen nur die zugelassene Anzahl an Plätzen vergeben werden kann.

Termine
11. Juni
Dienstag
Zeit 18 Uhr
 
12. Juni
Mittwoch
Zeit 18 Uhr
 
11. Juni
Dienstag
Zeit 18 Uhr
 
12. Juni
Mittwoch
Zeit 18 Uhr
 

Die Festwochen wurden oft als hermetisches Festival der Hochkultur kritisiert, veranstaltet für einen elitären Kreis von Kunstliebhaber:innen. Welche Verbindungen müssen wir eingehen, welche bekannten und unsichtbaren Grenzen sprengen, um Experiment und Tradition, Diskurs und Unterhaltung, Politik und Ästhetik, Hoch- und Populärkultur, Wien und die Welt zusammenzubringen? Wie funktioniert ein diverses, vielfältiges, für alle zugängliches Theaterfestival? Welche „Mischung“ ist die richtige, um maximal offen zu sein – für alle?

Dienstag und Mittwoch sind Anhörungstage. In einer Reihe von Hearings entwickeln wir gemeinsam die Regeln für das Festival der Zukunft. Wer trifft die Entscheidungen? Woher kommen und wohin gehen die Projektgelder? Wer wird eingeladen, wer nicht – und warum? Wer ist Produzent, wer Publikum? Boykotte – ja oder nein? Und wie geht ein global agierendes Festival mit Nachhaltigkeit zusammen? Expert:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen geben Einblick in ihre Praxis und prüfen mögliche Alternativen. Der Rat der Republik verfolgt und diskutiert die Hearings und entwirft über fünf Wochen hinweg eine eigene Verfassung, die als Wiener Erklärung am Ende des Festivals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Dienstag, 11. Juni Bühne
Mittwoch, 12. Juni
Publikum
Ausschussleitung
Meinhard Rauchensteiner, Kid Pex (Pero Rosandic)
Expert:innen
Luana Oliveira / Devanir Oliveira de Araújo - MST, Andreas Rotheneder, Walburga Fröhlich, Lukas Crepaz, Anahita Naghabat, Alexander Götz, Aslı Kışlal, Johanna Doderer, Ahmad Mitaev, Michael Scheidl, Fabian Reicher

Biografien

Nada Chekh, geboren 1996 in Wien, studierte Slawistik und Osteuropastudien. Sie Journalistin beim transkulturellen Magazin biber, sowie als freie Radiomacherin bei Ö1 tätig. Bewegt sich thematisch in Spannungsfeldern einer multiethnischen Gesellschaft, aber auch im Kulturjournalismus zu Hause. Sie ist Preisträgerin des JournalistInnenpreis Integration des ÖIF 2019 in der Kategorie Print. Sie veröffentlichte im Oktober 2023 das Sachbuch Eine Blume ohne Wurzeln beim Haymon Verlag.

Aslı Kışlal Regisseurin, Dramaturgin, Schauspielerin
Geboren 1970 in Ankara, lebt sie seit 1990 in Wien. Sie studierte Soziologie an der Uni Wien und Schauspiel am Schubert Konservatorium.
Seit 1991 Engagements als Schauspielerin u. a. an das Theater der Jugend, das Kosmos Theater, WerkX. Theaterhaus Stuttgart.
Sie leitete Theaterworkshops u.a in Finnland, Düsseldorf, Stuttgart, Wien, Rom.
2004 gründete sie „daskunst“ (2007 Gewinner des Theaterfestivals Spectrum „best of(f) Austria“). Seitdem inszeniert sie in der freien Szene und auch als Gast-Regisseurin u.a am Landestheater Linz, Landestheater Niederösterreich, Staatstheater Mainz, Landestheater Niedersachsen.
2008 initierte sie „Kunst am Grund“.
2009- 2010 Künstlerische Leiterin des Theater des Augenblicks.
2013 gründete sie „diverCITYLAB“.
2020 erhielt ihre Hörspiel-Produktion „Medeas Irrgarten“ Stella „Innovationspreis“.
2023 erhielt sie den Deutschen Musical Theater Preis in der Kategorie „Beste Regie“ als erste Frau in dieser Kategorie.

Lukas Crepaz
,1981 in Tirol geboren, studierte Internationale Wirtschaftswissenschaften an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und an der Universitat de Barcelona. Noch während seines Studiums war er unter anderem als kaufmännischer Mitarbeiter beim Osterfestival Tirol tätig. Daneben initiierte und realisierte er zahlreiche Kulturprojekte. Lukas Crepaz verfügt über eine langjährige Erfahrung als Kulturmanager in Österreich und Deutschland. Von 2007 bis 2011 war er am Aufbau des kaufmännischen Bereichs der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 beteiligt, zuletzt leitete er die Abteilungen Finanzen, Controlling und allgemeine Administration. Zwischen 2011 und März 2017 zeichnete er als kaufmännischer Geschäftsführer der Kultur Ruhr GmbH mit ihren vier Programmbereichen Ruhrtriennale – Festival der Künste, Urbane Künste Ruhr, ChorWerk Ruhr und Tanzlandschaft Ruhr verantwortlich und leitete die Organisation unter zwei Intendanten – Heiner Goebbels (2011-2014) und Johan Simons (2014-2017). Seit 2017 ist Lukas Crepaz kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele. 2021 wurde sein Vertrag um weitere fünf Jahre bis 2027 verlängert.

Johanna Doderer zeitgenössische, österreichische Komponistin (*18. September 1969).
Die in Wien lebende Komponistin wurde 1969 in Bregenz geboren und hat in Graz bei Beat Furrer und anschließend in Wien bei Erich Urbanner Komposition und Musiktheorie und bei Klaus Peter Sattler Film-und Medienkomposition studiert.
Die Musik Johanna Doderers behauptet sich in den großen Musikhäusern der Welt neben klassischem und zeitgenössischem Repertoire und längst wird die Musik Doderers von international erfolgreichen Künstlern weltweit geliebt und begeistert interpretiert. So macht die Zusammenarbeit und Freundschaft mit hervorragenden Interpreten, angefangen von Patricia Kopatchinskaja, der sie ein eigenes Violinkonzert widmete (ORF-CD), Marlis Petersen (CD), Angelika Kirchschlager, Sylvia Khittl-Muhr, Yury Revich, Nikola Djoric, bis zu Harriet Krijgh das Wesen ihrer Arbeit aus.
Der Schwerpunkt ihres Schaffens liegt in der Oper. Neben zahlreichen Werken für Kammermusik hat sie mehrere Werke für Orchester geschrieben. Ihre Kompositionen werden weltweit gespielt.
Nach einer jahrelangen Auseinandersetzung mit Techniken der zeitgenössischen Musik, findet sie eine eigene kompositorische Sprache, welche die Tonalität nicht ausschließt.
2014 wurde Johanna Doderer mit dem Ernst Krenek Preis der Stadt Wien ausgezeichnet, die höchste Auszeichnung, welche die Stadt Wien in dieser Sparte vergibt.

Walburga Fröhlich
ist Geschäftsführerin der atempo GmbH sowie geschäftsführende Gesellschafterin in der CFS GmbH. Sie machte eine Ausbildung in Sozialarbeit und Sozialmanagement mit Master of Arts-Abschluss der FH Joanneum in Graz. Es folgten eine Ausbildung für integrative Supervision und Organisationsberatung am Fritz Perls Institut Düsseldorf. Sie sammelte Berufserfahrung als Sozialarbeiterin, Supervisorin, Beraterin und Referentin, ist Ashoka Fellow seit 2015 und Absolventin des Ashoka Visionary Programs 2016 für innovative Leadership und Impact-Orientierung. Walburga Fröhlich sammelte Erfahrung im Aufbau und in der Führung von Beratungsstellen und der Konzeption und Leitung von transnationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Sie ist Mit-Gründerin von atempo und gemeinsam mit Klaus Candussi zentrale Repräsentantin der atempo Gruppe.

Alexander Götz studierte Betriebswirtschaft und Wirtschaftspädagogik an der Wirtschaftsuniversität Wien. Zunächst arbeitete er in der Österreichischen Wirtschaftsberatung GmbH: Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung in steuerlicher und betriebswirtschaftlicher Hinsicht, vor allem für Handels- und Dienstleistungsunternehmen (u.a. Theater in der Josefstadt Betriebsgesellschaft m.b.H.). Seit 1993 ist er am Theater in der Josefstadt Betriebsgesellschaft m.b.H. Wien tätig, zunächst in der Leitung Rechnungswesen / EDV; seit 1999 ist er Geschäftsführer der Theater in der Josefstadt Betriebsgesellschaft m.b.H. Wien sowie Vizepräsident und Mitglied des Präsidiums des Wiener Bühnenvereins. Zudem ist er Mitglied des Aufsichtsrates der Wiener Sängerknaben Betriebsgesellschaft m.b.H. und im Stiftungsvorstand der Theater Ausbildungs- und Forschungs-Privatstiftung tätig. Alexander Görtz lehrt Theaterrecht und Produktionsmanagement.

Sara Lanner, geboren 1991, ist Choreografin und bildende Künstlerin in Wien. Sie arbeitet auch als Kulturwissenschafterin und Kunstproduzentin. In ihrer Arbeit verhandelt sie Fragen zum Körper und dessen kultureller und (körper)sprachlicher Identität und ergründet Räume zwischen Vertrauen und Abhängigkeit. Die Ambivalenzen zwischenmenschlicher Beziehungen sowie unsere materiellen und ökologischen Realitäten bilden dabei den Anfang ihrer künstlerischen Überlegungen. Zuletzt wurde ihre Tanzperformance WEAVING INFRASTRUCTURES (2024) am brut Wien sowie Mining Minds (2021/2022) am ImPulsTanz Festival Wien gezeigt. Für ihre Performance MINE (2021) wurde Sara Lanner mit dem H13 Niederösterreich Preis für Performance des Kunstraum Niederösterreich ausgezeichnet. Für ihre Arbeit Mother Tongue (2019) im Leopold Museum Wien erhielt sie den Publikumspreis der Ö1-Talentebörse 2020. Weitere Präsentationen u.a. am Tanzquartier Wien, Galerie 5020 Salzburg, OPEN Festival China, HART Haus Hongkong, Künstlerhaus Nürnberg, OK Offenes Kulturhaus Linz.

Achmad Mitaev („Che“) ist 24 Jahre alt und bei Wiener Jugendlichen als TikToker bekannt. Gemeinsam mit Uwe Schaffer hat er das Format Cop & Che entwickelt und damit über 25 Millionen Views auf TikTok erzielt. Er arbeitet derzeit in mehreren (digitalen) Projekten und gibt seine Erfahrungen an Jugendliche im Rahmen von sogenannten „Peer-Sessions“ für die Beratungsstelle Extremismus weiter. 2024 erschien sein erstes Buch.

Anahita Neghabat, MA, ist Sozialanthropologin, Künstlerin und Aktivistin und beschäftigt sich mit kritischer Bildung, intersektionalem Feminismus und (antimuslimischem) Rassismus. Als Researcher-in-Residence forschte sie zuletzt im KinderKunstLabor, einem Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst für und mit Kindern zu Co-Kreation und Vermittlung. Aktuell ist sie Predoc Researcher an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seit 2019 kommentiert sie als @ibiza_austrian_memes mit satirischen Bildern die österreichische Innenpolitik; seit 2020 hält sie künstlerische Meme-Workshops.

Luana Oliveira ist Dichterin und Kulturarbeiterin, Aktivistin von MST. Dort ist sie im Kultursektor und der Nationalen Koordination des MST tätig.

Devanir Oliveira de Araújo ist MST-Aktivistin und koordiniert die nationale Planung zum Pflanzen von Bäumen und zur Produktion gesunder Lebensmittel.

Fabian Reicher, geboren 1987, arbeitet als Sozialarbeiter bei der Beratungsstelle Extremismus im Bereich der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit. Davor war er sechs Jahre als Streetworker in Wien tätig und beschäftigte sich hauptsächlich mit gewaltaffinen und/oder extremistischen Jugendsubkulturen. Er ist Mitgründer mehrerer Online-Streetwork Initiativen, unter anderem das von der Europäischen Kommission als „Best practice“ ausgezeichnete Projekt Jamal al-Khatib – Mein Weg , Bro & Kontra oder das TikTok Format Cop&Che . Reicher lehrt an den mehreren Hochschulen Österreichs, arbeitet international als Referent und kann auf diverse (wissenschaftliche) Veröffentlichungen zurückblicken, wie zuletzt Die Wütenden. Warum wir im Umgang mit dschihadistischem Terror radikal umdenken müssen, das im Februar 2022 im Westend Verlag erschien.

Andreas Rotheneder ist ein österreichischer Offizier, derzeit im Range eines Generalmajors.

Michael Scheidl, Regisseur, Schauspieler, Dramatischer Schriftsteller.
Arbeiten für, Wiener Festwochen, Bregenzer Festspiele, Münchener Biennale, SESC/Brazil, Holkand Festival u.v a. Gründer und künstlerischer Leiter von netzzeit, Werkzeug zur Herstellung von interdisziplinärem Musiktheater, u.a. "Join", A Beach Opera von Franz Koglmann, Wien Festwochen 2013, MQ Halle E. Zuletzt Autor und Regisseur von "D.A.R.K. - Das All im Reiskocher" A Kind of Comedy about Climate Change, UA Februar 2024 am Zirkus des Wissens/JKU-Linz bei Airan Berg.

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