Elia Rediger
Biografie
Elia Rediger wurde in Kinshasa, Kongo, geboren. Als Sohn von Schweizer Entwicklungshelfern wuchs er nach der Rückkehr in die Schweiz in Basel auf. Im Kinderchor sang er zehnjährig für Christoph Schlingensief, was Rediger als sein bis dahin größtes Theatererlebnis beschreibt. Nach Aufenthalten in Denver, USA, und einem Medien- und Angewandte Kunststudium war er Frontmann und Texter der erfolgreichen Popgruppe The Bianca Story. In seiner Arbeit als Regisseur an der Deutschen Oper Berlin, Hausautor am Theater Bern und Gründer der euro-afrikanischen Theaterkompanie GROUP50:50 (The Ghosts Are Returning, ausgezeichnet mit dem Faust 2023) entwickelt er Formate, die in multimedialen Performances Oper, Film, Theater und bildende Kunst verbinden. Ein wesentliches Element von Redigers kreativem Schaffen ist die Erforschung der Möglichkeiten und Grenzen des Konzertes als Medium und Kommunikationsmittel, wie zum Beispiel im LSD-Oratorium Oh Albert oder im Kobaltminen-Oratorium Hercule von Lubumbashi. Durch die permanente Dekonstruktion von Erzählungen, das Infragestellen der festen Gewohnheiten des Publikums und dem umgedeuteten Einsatz neuer Medien schafft Rediger eine reizvolle Sprache der Bühnenperformance, die auf archaischen Erzählformen, digitalen Technologien sowie hypernarrativen Strukturen basiert. Seine Arbeitsweise als Regisseur, Realisateur, Komponist, Texter und multimedialer Künstler hat ihn an die renommiertesten Festivals gebracht. Mit Milo Rau verbindet Elia Rediger eine langjährige Zusammenarbeit, u.a. bei Das Neue Evangelium, Antigone im Amazonas, Medea’s Kinderen und Grief & Beauty.