Workshop
Revolution der Frauen in Rojava – Konföderales Frauensystem in Nord- und Ostsyrien
Mit Sarah Marcha
Eintritt frei Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit

Der Workshop ist ausgebucht. Wir bedanken uns für das große Interesse!

Termin
26. Mai
Sonntag
Zeit 18 Uhr
 
26. Mai
Sonntag
Zeit 18 Uhr
 
© Sarah Marcha
© Necibe Qeredaxi

Vor 12 Jahren begann in Rojava – Nord- und Ostsyrien – eine Frauenrevolution, in der Frauen nicht nur an allen Fronten vertreten, sondern die treibende Kraft der Revolution sind. Vom System der Ko-Vorsitzenden, der Geschlechterquote und der gesetzlich verankerten Frauenrechte bis hin zur Einrichtung autonomer multiethnischer Frauenstrukturen, -organisationen und -institutionen, die Vorreiterrolle der Frauen ist fest im Gesellschaftsmodell verankert. Um die Errungenschaften zu gewährleisten, ist auch eine mentale Revolution erforderlich, die mit Jineoloji – der Wissenschaft der Frauen – entwickelt wird. In einem Workshop wird in die konföderalen Frauenstrukturen und ihre Errungenschaften eingeführt, die Rolle der Jineoloji erläutert und die Frage gestellt: Welche Bedeutung haben diese Erfahrungen für die internationalen Frauenkämpfe und wie können wir unsere Kämpfe verbinden?

Jineolojî Center

Der Ursprung des Wortes „Jineolojî“ kommt von den Wörtern Jin/Jîn (Frau/Leben im Kurdischen) und Logos im Griechischen (lojî im Kurdischen) für Wissenschaft. Es ist die Wissenschaft der Frauen und des Lebens allgemein, die die Entwicklung einer demokratischen und ökologischen Gesellschaft fokussiert auf die Befreiung der Frauen anstrebt. Ausgehend von der Kurdischen Frauenbewegung hat sich Jineolojî im Mittleren Osten und in Europa nach und nach ausgebreitet. Heute vereinigt diese neue Wissenschaft hunderte von Frauen unterschiedlicher Kulturen und Backgrounds, die gemeinsam ihre Forschung, ihre Aktionen und ihre Bildungsprojekte durchführen.

Das 2017 in Brüssel gegründete Jineolojî Center ist ein Zentrum für human- und sozialwissenschaftliche Forschung, das kollektiv auf der Basis des Wissens und der Erfahrungen von Frauen aus Kurdistan und der ganzen Welt entwickelt wurde. Die Projekte des Jineolojî Centers zielen darauf ab, die Grundlagen dieser neuen Wissenschaft zu fördern und sie durch die Arbeit seiner Mitglieder in ganz Europa zu bereichern, in Verbindung mit einem breiten Netzwerk lokaler Initiativen und Kollektive, die für die Rechte und die Befreiung der Frauen kämpfen. Anstatt das Leben und die Kultur von Frauen aus der Perspektive eines:r "Außenstehenden" zu studieren, lädt Jineolojî Frauen aus verschiedenen Communities ein, ihre Geschichte zu erforschen und (neu) zu schreiben und ihre Anliegen und Interessen zu definieren, damit sie gemeinsam handeln können. Die Mitglieder des Jineolojî Centers organisieren und beteiligen sich an Ausstellungen, Seminaren, Fortbildungskursen und Workshops und schreiben und veröffentlichen Artikel und Bücher, die auf dem Austausch von Wissen, Begegnungen und Debatten basieren. Die Forschungs-, Analyse- und Aufklärungsarbeit des Zentrums zielt darauf ab, Frauen und die Gesellschaft zu informieren, damit sie gegen Gewalt und das patriarchale System vorgehen und gleichzeitig einen Kampf für den gesellschaftlichen Wandel führen können.

Sarah Marcha

Sarah Marcha ist Mitglied des Jineolojî Center in Brüssel seit 2017. Geboren 1988 in Nordfrankreich, absolvierte sie fünf Jahre eine Ausbildung in bildender Kunst und entwickelte ihre künstlerische und recherchebasierte Arbeit rund um soziale Fragen. Zwischen 2018 und 2021 nahm sie an verschiedenen Projekten des Andrea-Wolf-Instituts in der Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien teil.

Hinweis

Den ursprünglich vorgesehenen Sprecherinnen und Workshopleiterinnen Rehan Temo und Remziye Mihemed wurde leider die Einreise nach Österreich verweigert. Kurzfristig haben sich Necîbe Qeredaxî und Sarah Marcha vom Jineolojî Center in Brüssel bereit erklärt nach Wien zu reisen und die Formate zu übernehmen und zu leiten.

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