Leonie Böhm

Biografie

Leonie Böhm wuchs in Heilbronn (Deutschland) auf, war dort auf der Waldorfschule und ist heute Mutter von zwei Kindern, die sie immer wieder dazu anhalten, sich selbst zu befragen, sich weiterzuentwickeln und die in ihrem Leben noch eine ganz andere Realität einfordern. Böhm ist mit drei Studienabschlüssen vielseitig aufgestellt und arbeitet heute als Regisseurin, Performerin und bildende Künstlerin sowohl in der freien Szene als auch am Stadttheater. Zunächst studierte sie Kunst und Germanistik auf Gymnasiallehramt und machte auf der documenta 7 eine Ausbildung zur Kunstvermittlerin bei Carmen Mörsch und Ulrich Schötker. Die grundlegende Frage, wer kann ein:e autorisierte:r Sprecher:in in einer Vermittlungssituation sein und welche Machtverhältnisse gibt es da, sowie die Suche nach mündigen Sprecher:innen und gelungener Kommunikation begleiten ihre Arbeitsweise bis heute. In ihrem Kunststudium, das sie 2011 an der Kunsthochschule Kassel als Meisterschülerin bei Urs Lüthi abschloss, versuchte sie diesen Fragen eine größere Bandbreite an Ausdrucksformen zu geben. Ins Theater gelangte Leonie Böhm schließlich, um künstlerische Prozesse in Zusammenarbeitmit Menschen zu gestalten. Mit Nathan die Weise wurde gleich eine ihrer ersten Arbeiten zum renommierten Münchner Nachwuchsfestival Radikal Jung eingeladen. Heute arbeitet sie u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Thalia Theater Hamburg, am Theater Bremen, am Theater Oberhausen und Schauspielhaus Zürich. Nach wie vor interessiert sie sich für kanonische Texte, wie man sich zu ihnen positioniert und wie man die eigenen Bedürfnisse und Ideen in sie hineinschreibt. Ihre Inszenierungen vermitteln eine Haltung, die gleichermaßen verletzlich und fordernd ist, und die an den ebenso mündigen wie verspielten Menschen glaubt.

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