Noch vor nicht allzu langer Zeit waren Kirchenglocken ein wichtiges Kommunikationsmittel. Ihr Läuten war öffentlicher Aufruf zur Feier, zur Trauer, zum Gebet. Oder eine Warnung. Und zeigte nicht zuletzt das Vergehen der Zeit an. Doch die Ära der Kirchenglocken ist vorbei, der Schritt hin zur Säkularisierung der Kommunikation vollbracht. Der bemerkenswerte Sänger und Performer Damian Rebgetz unternimmt mit We had a lot of bells den Versuch, dem zeremoniellen Phänomen des Bimmelns nachzuspüren. Mit Bezug auf Die Sprache der Glocken. Ländliche Gefühlskultur und symbolische Ordnung im Frankreich des 19. Jahrhunderts, ein Buch des Historikers Alain Corbin, entwickelt Rebgetz gemeinsam mit Musiker:innen und Schauspieler:innen eine spekulative Geschichte des Hörens. Dem Surrealen von Gestern und Heute zugeneigt, offenbart die Forschungsexkursion am Kuriosum „Glocke“ unerwartete Einsichten in Gemeinschaft, Politik und Macht.
- Künstlerisches Team
Regie, Text Damian Rebgetz Deutsche Übersetzung Ann Cotten Bühne rk Kostüm Veronika Schneider Mit Maiken Beer (Studio Dan), Ramy El Borollossy, Viola Falb (Studio Dan), Sachiko Hara, Sophia Löffler, Damian Rebgetz, Benjamin Saeed, Raihana Saeed, Til Schindler Mit Musik von Damian Rebgetz, Robert Schwarz, Session in her room Musik Maiken Beer und Viola Falb (Studio Dan), Benjamin Saeed, Raihana Saeed und Ramy El Borollossy (Session in her room), Sachiko Hara Einrichtung Notenmaterial Daniel Riegler (Studio Dan) Dramaturgie Lucie Ortmann Licht Oliver Mathias Kratochwill, Joseph Birkfellner
Ton Benjamin Bauer, Christoph Pichler Schnitt Übertitel Isolde Schmitt Übertitel Hannah Salentinig Regie-, Ausstattungsassistenz Anna Rumpler Dramaturgieassistenz Hannah Salentinig Regiehospitanz Robert Sörgel Ausstattungshospitanz Laura Stöckler Bild Vorhang Cloud Index / Jonas Fischer - Produktion
Koproduktion Wiener Festwochen, Schauspielhaus Wien Dank an Alain Corbin für die Genehmigung, dieses Projekt auf Basis seines Buchs Les Cloches de la terre (1994) zu entwickeln. Die Rechte liegen bei Albin Michel. Mit Unterstützung von Glockengießerei Grassmayr, Musikinstrumenteverleih Martin Breinschmid
Uraufführung Mai 2022, Wiener Festwochen