Thomas Wiggins wurde 1849 als Sklave in den Südstaaten geboren.
Von Geburt an blind, begann er als Fünfjähriger zu komponieren und absolvierte 1860 einen Auftritt im Weißen Haus. Ein Bericht aus demselben Jahr lässt an Mozart denken: „Er konnte jede Komposition, die er einmal gehört hatte, fehlerlos spielen, in der Regel nach einmaligem Hören, er konnte richtig und ausdrucksvoll improvisieren und soll ein Repertoire von mehreren tausend Stücken gehabt haben.“ Als Ausnahmetalent gefeiert, war Wiggins jedoch Zeit seines Lebens mit brutalem Rassismus, Gewalt und Ausgrenzung konfrontiert. Für Song of the Shank adaptiert Jeffery Renard Allen seinen gleichnamigen Roman als Monodrama für die Bühne. George Lewis imaginiert in seiner Komposition für einen Countertenor und für das Ensemble Modern (dirigiert von Vimbayi Kaziboni), wie „Blind Toms“ Musik heute klingen würde, und der bildende Künstler Stan Douglas setzt auf subtile Visualisierungen. Ein Abend über Musik, Identität und Menschenrechte.
Mit Musik von George Lewis Regie, Szenografie Stan Douglas Licht Design Georg Veit Libretto Jeffery Renard Allen Ensemble Ensemble Modern Dirigent Vimbayi Kaziboni Dramatischer Alt Gwendolyn Brown Klavier Hermann Kretzschmar Besetzung Ensemble Modern (Flöte Dietmar Wiesner Oboe Christian Hommel Klarinette Jaan Bossier Fagott Johannes Schwarz Horn Saar Berger Trompete Sava Stoianov Posaune Uwe Dierksen Harfe Ueli Wiget Schlagzeug David Haller Violine Giorgos Panagiotidis Viola Megumi Kasakawa Violoncello Michael Maria Kasper Kontrabass Paul Cannon) Klangregie Norbert Ommer
Ein Auftragswerk und eine Produktion von Wiener Festwochen, Ensemble Modern (Frankfurt a. M.)
Premieren
Musikalische Uraufführung
Juni 2023, Alte Oper Frankfurt
Szenische Premiere Juni 2023, Wiener Festwochen