Im Gespräch mit Milo Rau, der schon für sein Antigone im Amazonas Projekt eng mit der Bewegung der Landlosen zusammenarbeitete, werden Luana Oliveira und Devanir Oliveira de Araújo Einblicke in die politische, ökologische und kulturelle Ausrichtung der sozialen Bewegung geben. Als Widerstandsbewegung der ländlichen Bevölkerung, der Landarbeiter:innen und Kleinbauernfamilien weltweit bekannt, verfolgen sie eine Besetzungspolitik im Kampf gegen Großgrundbesitzer:innen und Streben eine umfassende Agrarreform an. Ökologische Maßnahmen zum Schutz der Naturressourcen sowie die Autonomie der indigenen Bevölkerung als Wiedergutmachung einer historischen, kolonialen Schuld sind weitere wichtige Forderungen. In acampamentos (Besetzungen) und assentamentos (legalisierte Ansiedlungen) wird der Widerstand von MST gelebt. In Hinblick auf die Freie Republik Wien werden sie gemeinsam mit Milo Rau zusätzlich die Frage des Zusammenhangs von Kunst und Aktivismus in der Bewegung analysieren.
Luana Oliveira ist Dichterin und Kulturarbeiterin, Aktivistin von MST. Dort ist sie im Kultursektor und der Nationalen Koordination des MST tätig.
Devanir Oliveira de Araújo ist MST-Aktivistin und koordiniert die nationale Planung zum Pflanzen von Bäumen und zur Produktion gesunder Lebensmittel.