Franz Hautzinger

Biografie
Der Wiener Trompeter Franz Hautzinger ist einer der profiliertesten Experimentalmusiker der österreichischen Szene. Geboren 1963 in Tadten im burgenländischen Seewinkel studierte er Trompete und Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz und am Konservatorium der Stadt Wien. Eine Lippenlähmung erwirkte eine lange Zwangspause, die im Nachhinein jedoch eine positive Wende nach sich zog: Er setzte sich intensiv mit seinem Instrument auseinander und entwickelte eine eigene Spieltechnik, die es ihm ermöglichte, sich wieder musikalisch zu betätigen. Seine Viertelton-Trompete wurde zu einem Ausdrucksmittel ganz neuer Art, der er bizarre Töne und Geräusche entlockt. Beheimatet fühlt sich der Trompeter und Komponist vor allem an den Schnittstellen zwischen den einzelnen zeitgenössischen Musikgattungen - egal ob nun im Jazz, in der Improvisation und Elektronik, in der Neuen Musik, Avantgarde oder der Weltmusik. Seinen Platz an der Spitze der internationalen Impro-Szene erklomm Franz Hautzinger mit seiner aufsehenerregenden Solo-Trompeten-CD Gomberg im Jahr 2000. Er hat mit vielen großen Namen der internationalen Avantgarde gearbeitet, von Elliott Sharp und John Cale bis Christian Fennesz und Keiji Haino.
Zu seinen eigenen Projekten zählen die Formationen Franz Hautzinger Speakers Corner, Dachte Musik oder das Regenorchester, Teil von MITTEN während der Wiener Festwochen 2021. Zahlreiche Studienreisen und Konzerttourneen führten ihn u.a. nach Indien, die USA, Russland, Mexiko, Nepal, England, Bulgarien, Frankreich, Australien, Neuseeland, Deutschland und Estland. Hautzinger erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen und erhielt Kompositionsaufträge für verschiedene Ensembles, Theatermusik und Performances. Von 1989 bis 2008 unterrichtete er Ensembleleitung, Komposition und Arrangement an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.