Die Keynote beschäftigt sich mit den widersprüchlichen Zeiterfahrungen der Gegenwart. Einerseits eine ständige Alarmbereitschaft, Krisenrhetorik und Apokalypseerwartung; andererseits ein Vertrauen darauf, das alles endlos so weitergeht wie bisher. Corona war eine Zäsur in dieser Zeiterfahrung, die Erfahrung einer Unterbrechung, eines Aus-der-Zeit-Fallens, aber auch der völligen Unvorbereitetheit. Was können wir aus dieser Zeiterfahrung für die ökologischen und politischen Herausforderungen des Anthropozäns lernen?
Die Kultur- und Literaturwissenschaftlerin Eva Horn ist Universitätsprofessorin am Institut für Germanistik und Leiterin des Vienna Anthropocene Network der Universität Wien.