Der Erde zuhören? Bei Philippe Quesne kommen in der posthumanen Zukunft von Farm Fatale Vogelstimmen nur noch als Toneinspielungen vor. Für die Uraufführung seiner Inszenierung von Das Lied von der Erde wendet der französische Regisseur und Bühnenbildner seine Überlegungen zum Anthropozän ins ganz Große. Anhand von Gustav Mahlers sinfonischem Liederzyklus macht Quesne die Zukunft des Planeten greifbar. Eine starke visuelle Bühnenlandschaft aktualisiert die melancholischen Naturbeschreibungen. Entstanden 1908 in einem Südtiroler Bergdorf, basiert die sechs Sätze umfassende Komposition auf altchinesischer Lyrik. „Was hör ich beim Erwachen? Horch! Ein Vogel singt im Baum.“ Das renommierte Klangforum Wien präsentiert Das Lied von der Erde in der Kammerorchesterfassung von Arnold Schönberg und Rainer Riehn. Die musikalische Reduktion hebt die explosive Kraft von Mahlers Höhepunkten hervor und macht Dissonanzen zu Widerständen gegen das Verschwinden. Die Abschiedsthematik im dominierenden letzten Satz wird bei Quesne zum Ausgangspunkt für neue Utopien …

- Künstlerisches Team
Musikalische Leitung Emilio Pomàrico Regie, Konzept, Bühne Philippe Quesne Regieassistenz Gabriele Bakšytė Assistenz Bühne Elodie Dauguet Mitarbeit Dramaturgie Camille Louis Mitarbeit Licht Thomas Laigle Mit Musik von Gustav Mahler, Das Lied von der Erde, Kammerorchesterfassung von Arnold Schönberg vollendet von Rainer Riehn Ensemble Klangforum Wien / Vera Fischer (Flöten), Markus Deuter (Oboe, Englischhorn), Olivier Vivarès (Klarinetten), Lorelei Dowling (Fagott), Christoph Walder (Horn), Joonas Ahonen (Klavier), Florian Müller (Harmonium, Celesta), Lukas Schiske (Schlagwerk), Björn Wilker (Schlagwerk), Sophie Schafleitner (Violine), Gunde Jäch-Micko (Violine), Francesca Piccioni (Viola), Benedikt Leitner (Violoncello), Szymon Marciniak (Kontrabass) Alt Christina Daletska Tenor Michael Pflumm
- Produktion
Ein Auftragswerk von Wiener Festwochen Koproduktion Nanterre-Amandiers, centre dramatique national
Premiere 2021